Die
Cranio-sacrale Methode und Bindegewebsintegration
Die Cranio-Sacrale Therapie ist aus einer speziellen Form
der Osteopathie heraus entstanden, die als Osteopathy in the Cranial Field
vom US-amerikanischen osteopathischen Arzt William Garner Sutherland begründet wurde.
Die heutige Ausprägung als von der Osteopathie losgelöste
Therapieform erhielt sie im Wesentlichen durch den Osteopathen John E. Upledger (Craniosacral
Therapy, 1983).
Die Cranio-Sacrale Therapie ist eine manuelle Therapieform, bei der mit grösster Sorgfalt und Achtung
dem/der Klienten/In begegnet wird. Der Behandelnde unterstützt mit feinen
manuellen Impulsen, welche eine Eigenregulierung des Körpers einleiten, dem/der
Klienten/In auf dem Weg zur Selbstheilung. Die Gesundheit im Menschen wird
unterstützt und Ressourcen werden gestärkt, so können positive Veränderungen
stattfinden. Diese Neuregulierung des Körpers benötigt etwas Zeit, daher sollte
zwischen den Behandlungsterminen ein paar Tage Abstand sein. Diese
Behandlungsform kann bei Menschen jeden Alters angewendet werden.
Spannungen und Funktionsstörungen
im craniosacralen System können eine Reihe von sensorischen, motorischen und
neurologischen Beschwerden verursachen und geben daher wichtige Hinweise für
die therapeutische Arbeit.
Die cerebrospinale
Flüssigkeit umspült rhythmisch das Gehirn und alle Nervenbahnen. Diese rhythmischen Bewegungen sind am
ganzen Körper spürbar. Bewegung ist also Leben. Ein freies Fliessen dieser
Flüssigkeit ermöglicht, dass Nervensystem und Muskeln, Faszien, Bindegewebe,
Organe, Knochen und andere Gewebe im menschlichen Organismus bestens
miteinander kommunizieren können. Die verschiedenen Qualitäten des Cranialen
Rhythmischen Impulses geben Auskunft über den Zustand des Organismus auf all
seinen Ebenen, über Spannungen, Funktionsstörungen und strukturelle Veränderungen
im Nervensystem, an Faszien, an den Organen, Muskeln, Knochen und allen anderen
Geweben. Über diesen Rhythmus werden die zugrunde liegenden Muster, deren
Folgeerscheinungen und Kompensationen wahrgenommen und deren Veränderungen
begleitet.
Da der gesamte
Organismus in sich in Verbindung steht der Körper ist eine Einheit - haben
Veränderungen in einzelnen Bereichen weit reichende Auswirkungen auf den
gesamten Körper. Struktur und Funktion beeinflussen sich gegenseitig. Die
Craniosacrale Therapie arbeitet mit diesem gesamten komplexen System und vor
allem mit seinem Ursprung. Kenntnisse in Embryologie erlauben das Erkennen von
Zusammenhängen. Der Therapeut bzw. die
Therapeutin ist versiert in der Anatomie und Physiologie.
Die Therapierenden nehmen mit ihren Händen die subtile
Bewegung der Cerebrospinalflüssigkeit und deren unterschiedlichen Qualitäten
sowie die verschiedenen Achsenbewegungen der Strukturen wahr und unterstützen
mit feinen Impulsen und ihrer Aufmerksamkeit den Selbstheilungs- und ausgleichsprozess,
den jeder Organismus in sich trägt. Angesprochen werden das Nervensystem, das Bindegewebe, die Knochen -auch der gesamte Körper, sowie die Beziehungen der einzelnen Körperebenen zueinander.
Die Sitzungen und
Heilungsprozesse können durch Gespräche begleitet und unterstützt werden.
Häufig entstehen jedoch auch längere ruhige Momente.
Das Potenzial und die Ressourcen
der Klientin/des Klienten werden in die Behandlungen einbezogen.
Heilungsprozesse können sich so aus dem Innersten des Seins entfalten. Gezielte
Handhaltungen tragen zur Integration der Prozesse bei und leiten zum Abschluss
der Behandlung über.
Traumatische Erfahrungen (wie
z.B. ein Sturz, Unfälle. etc) werden häufig nicht ausreichend beachtet oder
vollständig verarbeitet und damit zum Teil im Körper abgespeichert. Kommt
während der Behandlung ein Traumata zum
Vorschein, so kann der Behandler durch Wahrnehmung und langsames Ausagieren der
Bewegungen, deren Impuls aus dem Gewebe kommen, die angestaute Energie lösen.
Die Behandlungsdauer hängt von
der jeweiligen Klientin/dem jeweiligen Klienten ab.
Meist dauert eine Behandlung ca.
eine Stunde bei Kindern und Säuglingen oft weniger lang. Die Anzahl
Behandlungen richtet sich nach den bestehenden Beschwerden und hängt von der
Lebensgeschichte der Klientin/des Klienten ab.
Die
Patient/Innen geben meist an,dass während der Behandlung nur minimal etwas zu
spüren sei; meiner Erfahrung nach stellen sich schon am gleichen oder nächsten
Tag Erleichterungen ein; die Klienten fühlen sich zentrierter und wacher, die
Schmerzen lassen nach, sie fühlen sich tiefenentspannt und mit dem besseren
Kennenlernen und Hinspüren in den eigenen Körper erhöht sich die Sensitivität
dem eigenen Körper gegenüber.
Nicht
behandelt werden dürfen Klienten/Klientinnen nach Apoplex, Insulten,
Hämorrhagien, Cerebralaneuyrismen, Meningitiden, die weniger als 6 Monate alt
sind.